Nachdem die bürgerlichen Politiker sich erfolgreich behaupten konnten, es fielen keine Köpfe, der eine schaffte es nach einer Nachzählung mit knapp 33 Stimmen mehr, blieb es ruhig. SVP-Kandidat Polizeikommandant Schlegel nahm es locker während dessen Heinz Brand wieder einmal nicht begreifen konnte und die SP zusammen mit der Republik-Journalistin Anja Conzett beschuldigte, die Baukartellabsprachen und den Überfall auf Quadroni erfunden zu haben.
Eine der grossen Baufirmen erhob Einspruch und zwar nicht gegen die Bussen an und für sich, verhängt durch die WEKO, sondern gegen die Höhe der Busse.
Ende Oktober hat Oliver Berger, Lokalredaktor der «Südostschweiz» nach einer investigativen Recherche herausgefunden, dass die Weko ihren der Presse zur Verfügung gestellten "Presserohstoff" im Nachhinein geändert hat.
«Thematisiert» statt «geschätzt»: Die erste Änderung betrifft die Anzahl der Bauprojekte, welche die Unternehmer abgesprochen haben. Ursprünglich schrieb die Weko, man schätze, dass zwischen 350 und 400 Projekte abgesprochen wurden. Neu heisst es: «An Vorversammlungen wurden in diesem Zeitraum geschätzte 350 bis 400 Hoch- und Tiefbauprojekte thematisiert.»
Oliver Berger schliesst daraus, übertrieben dargestellt, dass die Absprachen vielleicht sogar zum Nutzen der Allgemeinheit gewesen seien. Ein Leserbriefschreiber namens Roger E. Schärer unterstützt diese Meinung und führt einen Komplott des Hauses Ringier (Blick, Schweizer Illustrierte) an. Die SI hatte ein wohlwollendes Porträt über Quadroni gebracht, andererseits hat der BLICK Unterengadiner Dorftratsch zu Ungunsten Quadronis verbreitet. Die Lügenpresse scheint sich nun auch des Bergkantons bemächtigt zu haben. Verschwörer treffen sich im Kreis 4 in Zürich und verbreiten Fake News.
Oliver Berger darf man ruhig als devoten Pressesprecher der Bündner Regierung bezeichnen. Die Somedia-Herren Lebrument und Masüger haben sich auch schon über die Unnötigkeit der WEKO geäussert, doch Herr Stüssi, Pressesprecher der WEKO kontert die Angriffsversuche immer cool und auch juristisch nachvollzhiehbar:
…….. es handle sich lediglich um Präzisierungen. Man wolle mit den Änderungen mögliche Missverständnisse verhindern. Grundsätzlich hält er aber daran fest, dass die Feststellungen richtig waren. Man gehe weiterhin davon aus, dass mindestens 350 bis 400 Projekte abgesprochen worden sind. Und dass die Bauherren aufgrund der Absprachen zu viel bezahlt haben. An den Umständen ändere sich also nichts.
Die BDP jammert weiter in ihrer Opferrolle (sie wussten von nichts) und will nun mit einem Vorstoss im Grossen Rat von der Regierung wissen, ob sie sich mit den Änderungen in der Medienmitteilung beschäftigt und Kontakt mit der Weko aufnimmt.
Indessen warten wir weiter auf all die versprochenen Berichte der diversen Untersuchungskommissionen.